Schellente (25.7.25)

Das Wetter war am 24.7. regnerisch, und so nutzte ich die Gelegenheit für einige Besorgungen in der Innenstadt. Das verband ich mit einem kurzen Scan von Bürkliplatz bis Bellevue. Und dort musste ich zweimal schauen. Neben Höckerschwan, Lachmöwen und Stockenten schwammen kleinere einfarbige Enten, die fleissig nach abgesunkenem, von Touristen ins Wasser geworfenem Futter tauchten. An dieser Stelle beim Bellevue hat es immer mal wieder Reiherenten, aber diesmal war es eine für den Sommer seltene Art. Zwei diesjährige Schellenten. Zuhause forschte ich nach: Im Mai wurde beim Tiefenbrunnen ein Weibchen mit vier Pulli gesichtet (Ornitho.ch).

Am nächsten Tag wartete ich, bis es aufhörte zu regnen, packte das 500er PF, den 1.4 Konverter und die Z8 ein, und begab mich wider ans Bellevue. Diesmal hatte es sogar 3 Schellentenjunge. Ich suchte mir ein Plätzchen am sehr gut besetzten Seeufer und fotografierte drauflos. Eine Flussseeschwalbe sass längere Zeit auf einer Boje, bis sie seeaufwärts wegflog

 

Einige Tage vorher sah ich am Uetliberghang einige Schmetterlinge: Admiral, Kaisermantel und Landkärtchen, dessen Bestimmung gar nicht so einfach ist, der kleine Eisvogel sieht ganz ähnlich aus.

 

Uferschwalbe (4.7.25)

Vor 5 Tagen wurde mir von PV (tuusig Dank) der Standort des attraktiven Uferschwalben-Sandhügels mitgeteilt. Bei 35 Grad Tagestemperatur hatte ich aber keine Lust, mein Glück zu versuchen. So wartete ich auf etwas kühlere Zeiten, was nach dem Gewitter letzte Nacht heute eintraf. Zudem war das Licht dank zeitweise versteckter Sonne sehr schön.

Zunächst waren die Schwalben vor allem fliegend oder in die Bruthöhlen ein- resp. ausfliegend zu beobachten, die Jungen zeigten sich vorerst nicht. Nach einiger Zeit flogen die Altvögel nicht mehr nur in die Höhlen, sondern setzten sich auch davor, und bald zeigten sich einzelne Junge, die keck aus der Bruthöhle schauten. Die Altvögel begannen nun auch sehr aktiv Futter zuzutragen, die Jungen sperrten die Schnäbel, verschluckten fast den Kopf des fütternden Altvogels.

Kurz vor 11 Uhr war an der Brutwand mit einem Schlag Ruhe, die Schwalben flogen hoch oben am Himmel, die Jungen waren nicht mehr zu sehen. Es war mittlerweile auch deutlich wärmer geworden und das Licht wurde hart - also Zeit für mich, die Fotosession abzubrechen.

Damit konnte ich dieses Jahr alle europäischen Schwalbenarten (Rauch-, Mehl-, Rötel-, Ufer- und Felsenschwalbe) schön fotografieren!

Schlangenadler und Heckensänger (10.5.-14.5.25)

3. Teil: Südliches Andalusien

2 Nächte wohnten wir in Las Cabezas de San Juan, und zwar Freitag- und Samstagabend. Am Freitag war im Ort alles auf den Beinen, alle Lokale besetzt, Platz fanden wir knapp und konnten während des Essens dem bunten Treiben zuschauen. Am Samstagabend wollten wir einen sicheren Tisch und gingen drum früh zum Apero. Aber das Städtchen war wie ausgestorben. Kein Mensch, alles geschlossen, auch das Restaurant von gestern. Nach längerem Suchen fanden wir dann ein Lokal, drin war alles noch aufgestuhlt. So fragten wir, wann es Nachtessen gäbe. Tapas könnten wir jetzt schon haben, meinte der Besitzer, die Küche öffne aber dann erst um 20 Uhr. Wir sagten, wir würden dann kommen, und er bestätigte auch, Hasta luego. Um 20 Uhr begaben wir uns dorthin, und standen vor verschlossenen Türen, kein Mensch war mehr zu sehen. Was nun? Gleich neben der Absteige gab es glücklicherweise einen grossen Laden, der noch geöffnet hatte. Und so kochten wir uns in der Mikrowelle (Premiere) zwei Fertiggerichte und tranken Rotwein dazu.
Die letzten vier Nächte wohnten wir im luxuriösen 5*-Golfhotel in Benalup, mit sehr holprigem und steilem beinahe Direktzugang zum Gebiet La Janda, wo wir mehrmals beobachteten und auch spezielle Beobachtungen machten wie Schmutzgeier, Habichtsadler, Adlerbussard, Rotflügelbrachschwalbe, Isabellspötter und am zweitletzten Tag ein prächtiger Schlangenadler. Ausflüge gab es nach Trebujena, wo wir drei Heckensänger fanden, daneben sang der Orpheusspötter. In einem Feuchtgebiet neben dem Guadalquivir schwammen 3 Marmelenten. Zwischen Algeciras und Tarifa (Punta Carnero) schauten wir, ob noch Zug herrscht, Ein Trupp von 20 Schwarzmilanen waren aber die einzigen ziehenden Greife. Dafür sang überraschenderweise der schon lange gesuchte Iberienzilpzalp auf einem Mast. In Los Lances störten wir uns wieder einmal an Wanderern und Radlern, sahen Schwarzkehlchen und Kurzzehenlerchen. Bei Bolonia sang die Blaumerle. In den römischen Ruinen (Montag geschlossen) fanden wir den Mittelmeersteinschmätzer. In Vejer narrten uns die Rotfussfalken, während die Waldrappe ihren Jungen schauten.
Am letzten Tag war um 5 Uhr Tagwache, dann die knapp 2-stündige Fahrt nach Sevilla zum Flughafen, wo die Segler (Mauer- und Fahlsegler) im Parking zum Abschied ihre Flugshow zeigten.

Fotos, von oben nach unten: Orpheusspötter, Iberienzilpzalp, Heckensänger, Wiedehopf, Stelzenläufer, Turteltaube, Marmelente, Mittelmeersteinschmätzer, Schlangenadler

Zwergdommel und Kalanderlerche (4.5.-9.5.25)

2. Teil: Extremadura

Lange waren wir nicht mehr in diesem Teil Spaniens gewesen und waren gespannt, was wir vorfinden könnten. Um es vorweg zu nehmen: Wir reisten ohne Zwergtrappen ab, mit Müh und Not sahen wir fünf Grosstrappen, und die Wiesenweihe waren rar, wie auch die Kaiseradler und die Schwarzstörche.
Schöne Beobachtungsorte waren an den Geierfelsen 7 km nördlich von Torrejon del Rubio mit Blaumerle, Zippammer, Perleidechse, Felsenschwalbe sowie das Beobachtungszentrum bei Saucedilla mit Zwergdommel, Purpurreiher und den üblichen Verdächtigen. Die Llanos de Caceres sind sehr weitläufig. Dort sahen wir unter anderem Kurzzehenlerche und viele Kalanderlerchen. Zwei Mittelmeerraubwürger waren auf dem Gitter neben der Strasse und schimpften aufgeregt nach unten. Wir vermuteten, dass ein Nesträuber - Schlange oder Kleinsäuger - ihr Nest gefunden hatte.

Pardelluchs und Rötelschwalbe (30.4.-2.5.25)

Unsere Frühjahrsreise führte uns nach Spanien, mit drei Hauptdestinationen:
Nationalpark Andujar, Extremadura und das südwestliche Andalusien.

Bilder der ganzen Reise

1. Teil: Nationalpark Andujar
Bereits zum dritten Mal bezogen wir Unterkunft in der Villa Matilde. Die Pension liegt günstig für die Beobachtung vom Pardelluchs, es übernachten nur Naturinteressierte dort, und beim gemeinsamen Abendessen werden fleissig Informationen ausgetauscht. So erfuhren wir vom einäugigen Luchsweibchen mit den zwei Jungen und konnten den dreien von Ferne sehr gut zuschauen. Die Jungen tollten wie wild umher, die Luchsmutter kontrollierte und putzte sich ausgiebig. Während zwei Tagen waren die drei Luchse am selben Ort, am dritten Tag waren sie weggezügelt. Sehr schön war auch die Zehnergruppe von halbwüchsigen Iberischen Steinböcken, die längere Zeit beobachtet werden konnten und die teilweise auch gegenseitig imponierten und die Hörner aufeinander knallten, dass es weitherum hörbar war.
Das Wetter war eher durchzogen, es hatte intensiv geregnet. Beim Rio Jandula gibt es eine gut befahrbare Carretera. Im Flüsschen hat es Otter (wir konnten keinen finden), Europäische Sumpfschildkröten, in den Bäumen singt der Pirol, Seidensänger und Nachtigall wetteifern am Ufer, und von Ferne ertönt der Wiedehopf. Die Rufe von Bienenfressern sind allgegenwärtig. Die Blauelstern räumten Picknickreste ab. Der Regen hatte zu Pfützen geführt, an denen Rötelschwalben und Mehlschwalben Baumaterial holten. Bei den Mehlschwalben beobachtete ich zwei Mal Kopulationen, oder zumindest Versuche. Es machte sehr den Eindruck von einseitigem Verlangen, um nicht zu sagen von Vergewaltigung.